HR Glossar: Voice Recruiting
Was versteht man unter Voice Recruiting?
Voice Recruiting ist kein komplett neuer Ansatz zu rekrutieren. Vielmehr werden dabei Prozessschritte durch den Gebrauch von Technologie verändert. Das Ziel ist die Entlastung von Kandidaten und Recruitern, durch die Informationsaufnahme und -aufbereitung der jeweiligen Voice Recruiting Lösung. Mögliche Barrieren für potentielle Bewerber werden außerdem gesenkt bis ganz abgebaut. Barrieren wie die Anfertigungszeit erforderlicher Unterlagen wie dem Anschreiben oder die zeitliche Abhängigkeit von Personalabteilungen bei der Durchführung von Gesprächen. Die Recruiter auf der anderen Seite haben nur begrenzt Zeit und nicht immer die Möglichkeit sich terminlich nach den Kandidaten zu richten. Das Voice Recruiting automatisiert mehrere Prozessschritte und macht diese somit voneinander unabhängig. Kandidaten können beispielsweise anstelle des Anschreibens per Voice Chat mit einem Sprach-Bot kommunizieren. Dieser stellt vorgefertigte Fragen, nimmt die Informationen auf und bereitet diese auf.
Welche Möglichkeiten der Nutzung von Voice Recruiting gibt es?
Wie eingangs erwähnt, geht es bei der Nutzung von Voice Recruiting um die Digitalisierung bestimmter Prozessschritte. Dabei ist es dem Unternehmen überlassen in welchem Umfang digitalisiert wird und ob Voice Recruiting als gezielte Einzellösung oder Teil einer Kette von digitalisierten Prozessen angeboten wird. In beiden Fällen werden Vorteile realisierbar. Ermöglichen tut dies die KI-gestützte Verarbeitung von eingesprochenen Informationen. Die Ausgangssituation bilden vordefinierte Fragestellungen. Recruiter und Hiring Manager definieren Fragen, wie diejenigen aus einem ersten telefonischen Vorabgespräch. Aufgrund der bisher noch limitierten Möglichkeiten der künstlichen Intelligenzen beschränkt es sich bisher auf die Informationsaufnahme und -aufbereitung. Eigenes situatives Nachfragen auf Antworten oder Anmerkungen von Kandidaten sind zum jetzigen Zeitpunkt noch Zukunftsmusik – noch.
Daher sind die Möglichkeiten begrenzt auf die Abfrage von entscheidenden Fakten oder Skills. Beispielsweise können Arbeitserfahrungen, Zertifikate und Weiterbildungen oder Gehaltsvorstellung abgefragt werden. Damit trifft das Tool eine automatisierte Vorauswahl der Bewerber auf Basis der Voreinstellungen der Recruiter. Die gesammelten Daten werden außerdem so aufbereitet, dass die Beteiligten im Auswahlprozess die Profile miteinander vergleichen und bewerten können. Die finale Entscheidung liegt somit nach wie vor bei den Menschen.
Bewerber können auf unterschiedliche Art und Weise mit der Möglichkeit des Voice Recruitings konfrontiert werden. Links in Stellenanzeigen auf Jobbörsen oder der Karrierewebseite des Unternehmens. Außenwerbung in Formen von Plakaten, Flyern oder Messeständen lassen sich mit QR-Codes versehen, welche den potentiellen Bewerber in die mobile Version der Anwendung leiten. Es gibt jedoch auf Lösungen wo das Voice Recruiting nur einer von mehreren automatisierten Prozessschritten ist. So ist es möglich, dass zunächst ein Chatbot einen Termin mit dem Bewerber vereinbart. Dieser wir dann im Folgenden von einem Voicebot angerufen.
Was sind die Vorteile von Voice Recruiting?
Durch diese beiden Beispiele wird deutlich, welche Vorteile Voice Recruiting mit sich bringt. Die unternehmensseitigen Akteure im Recruitingprozess sparen eine Menge Zeit und werden zum Supervisor im eigenen Prozess. Zudem können die Recruiter weitaus mehr Kandidaten betreuen, da die aufgewendete Zeit für Terminvereinbarungen, telefonische Kennenlernen und die Verarbeitung der daraus gewonnenen Informationen sinkt. Durch die somit steigende Produktivität sinken auch die Prozesskosten je Bewerber. Durch die höhere Anzahl an bearbeitbaren Bewerbern und die automatisierte Aufnahme und Ablage von Informationen befüllen sich Talentpools weitaus einfacher und intensiver, sodass auch die Nachhaltigkeit im Bewerbermanagement steigt. Auch die Prozessdauer insgesamt verkürzt sich durch die Verringerung der administrativen Arbeit.
Dies wirkt sich positiv auf die Candidate Experience aus, da die Bewerber nicht abhängig von dem Terminplan der Recruiter sind und weniger Zeit in das Anfertigen von Bewerbungen investieren müssen. Außerdem wird die Zahl an Bewerbungen erhöht. Denn die Bewerber, für die die genannten Barrieren ausschlaggebend für das Nicht-Einreichen einer Bewerbung waren, tuen es jetzt.