HR Glossar: Professional Fit
Was beschreibt der Professional Fit?
Der Professional Fit beschreibt die fachliche Passung zwischen Bewerbern und Unternehmen. Hierbei geht es darum die harten Fakten und die damit verbundenen Erwartungen zwischen Bewerber und Arbeitgeber abzustimmen. In der Regel ist der Professional Fit einfacher zu ermitteln als der Cultural Fit. Der Grund ist, dass relevante Inhalte über das rationale Arbeitgeberangebot, wie die geforderte Arbeitserfahrung oftmals aus der Stellenbeschreibung oder der Karriereseite zu entnehmen sind. Andersherum können Unternehmensvertreter relevante Informationen aus den Bewerbungsunterlagen sowie dem Erstgespräch entnehmen.
Wie ist der Professional Fit aufgebaut?
Nach unserem Verständnis untergliedert sich der Professional Fit in zwei Ebenen. Jeder dieser Ebenen hat jeweils eine Arbeitgeberperspektive (AG) und eine Bewerberperspektive (B).
(AG) Ziele & Ressourcen (z.B. Gehalt) – vs. – Karriereziele & Erwartungen (z.B Gehalt) (B)
Der Grund warum neue Stellen in Unternehmen geschaffen werden ist die Erreichung unternehmerischer Ziele, die mit den vorhandenen Ressourcen nicht realisiert werden können. Um diese Stelle besetzen zu können, müssen die Vorstellung des Unternehmens im Bezug auf Gehalt, Weiterentwicklungsangeboten und Karriereoptionenen mit den Vorstellungen des Bewerbers übereinstimmen. Unternehmen haben hier die Chance einen ersten guten Eindruck gegenüber Jobsuchern zu erzeugen. Und zwar indem sie die Ziele und Erwartungen an die Stelle im Rahmen der Stellenanzeige kommunizieren. Noch mehr Transparenz erzeugen Arbeitgeber mit der Angabe einer realistischen Gehaltsangabe. Auf der anderen Seite sollten Bewerber angewiesen werden, welche Angaben im Rahmen der Bewerbung gewünscht werden. In diesem Fall eine Schilderung der Erwartungen an den Arbeitgeber und die persönlichen Karriereziele.
(AG) Gesuchtes Wissen, Erfahrungen, Fähigkeiten – vs. – Verfügbares Wissen, Erfahrungen, Fähigkeiten (B)
Hier muss in Erfahrung gebracht werden inwiefern der Bewerber die benötige Qualifikation in Form von Wissen, bereits gesammelten Erfahrungen und erworbenen Fähigkeiten mitbringt, um die mit der Stelle verbundenen Aufgaben zu bewältigen. Einen ersten Überblick können die Recruiter aus dem Lebenslauf, dem Anschreiben und ggf. beigefügten Arbeitszeugnissen oder Empfehlungsschreiben bekommen. Der Trend geht jedoch dahin, dass die vom Bewerber geforderten Dokumente sich in vielen Fällen auf den Lebenslauf und ggf. ein Anschreiben beschränken (je nach Seniorität des Bewerbers und Größe des Unternehmens unterschiedlich). Aus Sicht der Candidate Experience ist das auch gut so. Jedoch müssen Recruiter dadurch mehr Informationen im persönlichen Austausch durch Telefonate oder Interviews generieren, bewerten und dokumentieren. Aufgabenstellungen in Form von auf die Stelle abgestimmten Fallstudien oder Probearbeiten sind eine weitere Möglichkeit Wissen und Fähigkeiten zu prüfen.