HR Glossar: Mitarbeiterempfehlungen
Was versteht man unter Mitarbeiterempfehlungen?
Im Wettbewerb um passende Mitarbeiter sind Unternehmen gezwungen weiter zu denken. Bewährte Methoden wie das Veröffentlichen von Stellenanzeigen sowie auf Ausbildungsmessen gehen sind nach wie vor sinnvoll, rechen jedoch in vielen Fällen nicht mehr aus. Active Sourcing, also die aktive Suche, Ansprache und Überzeugung von potentiellen Kandidaten durch die Recruiter ist eine sinnvolle Methode. Eine Erweiterung dazu bietet ein strukturierters Vorgehen, wo aktuelle Mitarbeiter in den Personalgewinnungsprozess involviert werden. Solche Mitarbeiterempfehlungsprogramme erfreuen sich immer mehr Beliebtheit und das aus gutem Grund. Aus der Recruiter Experience Studie von 2018 ging hervor, dass die Mitarbeiterempfehlung bei den Befragten bereits auf Platz 3 (gleichauf mit Active Sourcing) der erfolgreichsten Rekrutierungskanäle ist.
Was sind die Vorteile an Mitarbeiterempfehlungen?
Die Besetzung von offenen Stellen erzeugt je nach Auswahlverfahren und Stellenprofil enorme Kosten. Die Arbeitszeit der Beteiligten im Unternehmen, Gebühren für das Schalten und Bewerben der jeweiligen Stelle sowie die Kosten für die unbesetzte Stelle an sich. Mitarbeiterempfehlungen sind im vielen Fällen kostengünstig und mit weniger Aufwand verbunden. Zudem sind Mitarbeiterempfehlungen authentisch und glaubwürdig, da die Kandidaten von einem Freund oder Bekannten auf das Unternehmen aufmerksam gemacht worden sind. Daher wurde das Interesse schon von dem aktuellen Mitarbeiter geweckt. Vom Mitarbeiter ist außerdem zu erwarten, dass dieser nur dann eine Empfehlung ausspricht, wenn der Kandidat in das Unternehmen passt und die erforderlichen Fähigkeiten mitbringt. Daher sind die Trefferquoten bei Mitarbeiterempfehlungen durch diese Art hausinterne Vorauswahl in der Regel höher.
Ein weiterer Vorteil ist die gegenseitige Motivation. Der Kandidat ist motiviert in dem Unternehmen zu arbeiten wo die befreundete Person arbeitet und anders herum. Für das Unternehmen sind Mitarbeiterempfehlungen außerdem ein Indikator und Motivator für die Arbeitgeberattraktivität. Denn es ist wahrscheinlicher, dass glückliche Mitarbeiter Freunde oder Bekannte dazu animieren im gleichen Unternehmen zu arbeiten.
Ein Grundgedanke im Social Recruiting ist, dass sich Personen mit höherer Wahrscheinlichkeiten mit Anderen umgeben, die ähnliche Werte, Ansichten und Qualifikationen haben. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Softwareingenieur mehr Kontakte zu anderen Softwareingenieuren hat als ein Recruiter. Daher sind der Einbezug und die Motivation der Mitarbeiter lohnenswert.
Wie kann ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm umgesetzt werden?
Zur Umsetzung beziehungsweise Einführung eines Empfehlungsprogrammes gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wie der Name bereits sagt sollte ein Programm etabliert werden, welchem ein klarer Prozess folgt. Eine deutliche Kommunikation, dass Empfehlungen erwünscht sind und gefördert werden, muss hierbei stattfinden. Zudem sollten Anreize geschaffen werden in Form von Belohnungen. Diese können monetär oder anderweitig festgelegt werden. Die Belohnung sollte jedoch nicht der einzige Anreiz sein. Um die Hemmschwelle für Empfehlungen zu reduzieren, ist es wichtig klarzustellen, dass nicht jede Empfehlung automatisch ein Erfolg werden kann und muss. Die Entscheidung fällt nach wie vor im Auswahlverfahren. Empfehlenden muss außerdem vermittelt werden, dass sie keine Verantwortung tragen, falls sich der Kandidat im Prozess als untauglich darstellt.
Laut der Recruiter Experience Studie waren für die Hälfte der Recruiter Mitarbeiterempfehlungen bereits einer der wichtigsten Rekrutierungskanäle. 63% der Befragten gaben sogar an sich in der kommenden Zeit verstärkt mit diesem Thema zu beschäftigen. Daher ist es verwunderlich, dass nur 22% ein digitales Tool nutzen. Dort liegt also noch eine Menge ungenutztes Potenzial, denn es gibt mittlerweile mehrere etablierte Anbieter (Lesen Sie hierzu den unten verlinkten Blogartikel).
Weiterführende Links zum Thema Mitarbeiterempfehlungen:
Hier finden Sie Fachartikel und Experteninterviews zu diesem Thema auf unserem Blog.
Hier können Sie sich die Candidate Journey Studie umsonst herunterladen.