HR Glossar: Candidate Journey
Was versteht man unter der Candidate Journey?
Von der Jobrecherche des Kandidaten bis hin zur Kommunikation der Auswahlentscheidung und darüber hinaus kommt der Kandidat an verschiedenen Kontaktpunkten (Touchpoints) mit dem Unternehmen in Berührung. Der Weg den der Kandidat so zurücklegt, wird als Candidate Journey bezeichnet. Mit dem Ziel eine positive Candidate Experience zu erzeugen, ist es notwendig die Candidate Journey an den Bedürfnissen potentieller Bewerber zu orientieren.
In unserem Glossar-Eintrag zum Thema Candidate Experience haben wir ihnen eine Aufzählung verschiedener Faktoren aufgezeigt, die eine positive Candidate Experience entlang der Candidate Journey unterstützen.
Welche Vorteile bringt eine am Bewerber orientierte Candidate Journey?
Die Notwendigkeit sich aktiv mit einem bewerberorientierten Aufbau des Recruitingprozesses zu befassen, begründet sich in den wachsenden Herausforderungen, denen sich Recruiter gegenübersehen. Gute Bewerber sind umkämpft und sich dessen bewusst. Daher müssen Unternehmen schon während des Bewerbungsprozesses überzeugen. Das Prinzip hinter der Candidate Journey ist jedoch nicht neu, sondern von der Customer Journey abgeleitet. In beiden Fällen geht es darum den Weg des Bewerbers oder Kunden Schritt für Schritt nachvollziehen und darüber auch gestalten zu können. Zum einen macht das Wissen über die Herkunft und den Weg von Bewerbern es den Recruitern einfacher gezielte Informationspakete zu platzieren. Zum anderen können beeinflussbare Touchpoints so benutzerfreundlich wie möglich gestaltet werden. Folgende Vorteile lassen sich durch eine gute Candidate Journey realisieren:
- Weniger Bewerbungsabbrüche verursacht durch zu kompliziert gestaltete Touchpoints
- Klarheit über Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale des eigenen Recruitingprozesses
- Eine bessere Beziehung zum Kandidaten während des Prozesses
- Eine positive Candidate Experience
- Steigerung des Image als Arbeitgeber
Wie sieht eine optimale Candidate Journey aus?
Wie bei so vielen Fragen nach einer 100% Lösung ist auch hier leider die Antwort: „Es kommt darauf an.“ Je nach Jobprofil, Zielgruppe und Unternehmen unterschieden sich die Erwartungen an den Recruitingprozess. Auch der geforderte Informationsgehalt und der Aufwand, den potentielle Bewerber bereit sind für die Bewerbung auf sich zu nehmen variiert. Worauf dennoch in allen Beispielen geachtet werden sollte ist:
- Bewerberorientierte Prozesse: Die Abgabe der Bewerbung sollte für den Bewerber so einfach wie möglich und barrierefrei gestalten sein. Beispiele sind ein schlankes Bewerbungsformular ohne erforderliche Anmeldung oder die Möglichkeit der One-Click-Bewerbung.
- Klarheit und Transparenz werden von Bewerbern hoch angesehen: Ob Jobposting, Stellenanzeige, Karriereseite oder im persönlichen Austausch.
- Feedback generieren: Einholen von regelmäßigen bewerberseitigem Feedback um Verbesserungspotenziale zu identifizieren (zu Beginn eignen sich hierfür auch die neu eingestellten Kollegen, da diese den Recruitingprozess gerade erst vollzogen haben).
Weiterführende Links zum Thema Candidate Journey:
Hier finden Sie Fachartikel und Experteninterviews zu diesem Thema auf unserem Blog.